Können Tests wie der „16 Personalities/ Myers-Briggs-Test“ dabei helfen, Führungskräfte zu erkennen?
Selbstfindung und Selbstoptimierung nehmen in unserer Gesellschaft immer mehr an Bedeutung zu. Immer wichtiger wird es, sich selbst zu finden und sich mit sich zu beschäftigen. Zum beruflichen Erfolg gehört es, sich kritisch mit seinen Charaktereigenschaften und Veranlagungen auseinanderzusetzen. Die eigenen Emotionen, Entscheidungen und Entwicklungen möchten verstanden werden, und dabei können Selbsttests zum Nachdenken anregen.
Vermutlich kennen sie ihn – den Test, der seit Jahren gerne zur Einschätzung von Persönlichkeiten herangezogen wird – der
Myers-Briggs-Test. In den USA gehört dieser Test sogar zu den am häufigsten gewählten Verfahren bei der Personalauswahl. Er wurde 1962 von dem Mutter-Tochter Team Katharine Briggs und Isabel Myers erstellt, dem Test liegt die Theorie der psychologischen Typen zugrunde, die der Schweizer Psychoanalytiker Carls Gustav Jung in den 1920er Jahren entwickelte. Bekanntheit erlangte der Test aber erst um 1980, als ein Professor der California State University, David Keirsey, den Test vereinfacht veröffentlichte. Es handelt sich hierbei aber nicht um ein Testverfahren, dass als Diagnostik-Verfahren zugelassen ist. Der Test, auch als 16-Personalities-Test bekannt, teilt Sie nach Beantwortung von 60 Fragen einem von 16 Persönlichkeitstypen zu. Hierbei gibt es 4 grundlegende Kategorien, die aus entgegengesetzten Merkmalen der Persönlichkeit bestehen, es gibt die Analysten, die Wächter, die Diplomaten und die Forscher. Die erste dieser Kategorien, (I/E), teilt nach Extrovertiertheit oder Introvertiertheit auf, sind Sie als Befragter eher kontaktfreudig und offen, oder bevorzugen Sie es, sich Aufgaben allein zustellen?
Die nächste Kategorie, (N/S), unterteilt zwischen Menschen, die eher intuitiv oder überlegt vorgehen, hören Sie auf ihr Bauchgefühl oder auf klare Fakten, wenn es um Entscheidungen geht? Welche Art der Information ziehen Sie zurate?
In der dritten Kategorie, (F/T), werden Sie bezüglich Ihrer Entscheidungsfähigkeit eingeteilt. Gehen Sie eher emotional oder rational vor? In der letzten Kategorie (J/P) wird nach der Strategie hinter Entscheidungen und der Weltanschauung eingeteilt. Sind Sie kompromissbereit und flexibel in Ihren Entscheidungen? Entscheiden Sie sich oft um? Urteilen Sie schnell? Nun können sich aus diesen 4 Kategorien mit den zwei Ausprägungen insgesamt 16 mögliche Buchstabenkombinationen ergeben, die aussagekräftig für die Persönlichkeit sein sollen. Als Beispiel gibt es den „ENTJ“-Typen, der als geborene Führungspersönlichkeit verstanden wird, er gilt als entscheidungsfreudig, organisiert und vor allem effizient und verfügt über eine gute Vorstellungskraft. Der Begründer der Firma „Apple“, Steve Jobs, soll dieser Persönlichkeitstyp gewesen sein. Aber wie zutreffend kann ein solcher Test sein? Ein Test, bei dem es keine Abstufungen gibt, man Fragen nur mit Ja oder Nein beantworten kann?
Der Mensch ist ein mehrdimensionales, soziales Wesen, mit verschieden ausgeprägten Stärken und Schwächen, die sich nicht in Schwarz oder Weiß unterteilen lassen. Natürlich kann ein solcher Test die Grundzüge eines Menschen erfassen, doch auch die ausgeklügelte Fragetechnik kann im selbst Test fehlerhaft sein. Eine ausgezeichnete Führungskraft macht deutlich mehr aus als 4 Attribute ihres Charakters. Dennoch helfen solche Tests, eine aktivere und sensiblere Selbstwahrnehmung zu schaffen, eine Eigenschaft, die den Grundstein für gute Führung legt.
Gerne unterstützen wir Sie dabei, eine bessere Führungskraft zu werden – ob in einem unserer offenen Seminare oder in einem Führungskräfte-Coaching.
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Quelle zum Test:
https://www.16personalities.com/de
Quelle zur Geschichte hinter dem Test:
https://www.agentur-jungesherz.de/blog/myers-briggs-test-einfach-erklaert/
Quelle zur psychologische Einschätzung des Tests: