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Systemische Führung für die Organisation der Zukunft - Innere Haltung

Der systemische Führungsansatz versteht sich vor allem als eine innere Haltung. Zu dieser gehört, dass ich als Führungskraft immer gleichzeitig Beobachter und Mitgestalter sein will. Voraussetzung ist ein positives Menschenbild, wie auch Niels Pfläging es in seinem Buch fordert. Mitarbeiter sind entwicklungsfähig und ihre Stärken und Ressourcen muss man wertschätzten. Außerdem halte ich es für wichtig, das Diktat der Rationalität aufzugeben und die Emotionalität von Menschen, auch und gerade von Führungskräften selbst, zu akzeptieren. Hinzu kommt die Bereitschaft zur Selbstreflexion und Selbsterkenntnis und in der Konsequenz damit auch die Bereitschaft zur Übernahme von Eigenverantwortung. Nicht zuletzt gehört zur Haltung des systemischen Führens die Anerkennung von systemtheoretischen Grundprinzipien: Die Fähigkeit zur Selbstorganisation, die Anerkennung von Ambivalenzen, die Akzeptanz vieler paralleler „Wirklichkeiten“, die alle „richtig“ sind, ein Ausgleich von Geben und Nehmen und ein Vorrang des Früheren vor dem Späteren.

Es geht darum Anregungen zu geben statt zu Verordnen. Im Wissen um die bestenfalls kurzfristigen Erfolge, die von außen „aufgesetzte“ Anordnungen haben, nutzt das systemische Führen die jedem System innewohnende Eigendynamik, indem sie seine positiven Kräfte fördert und die weniger positiven umlenkt. Den Geführten werden nur die relevanten Bedingungen des Handelns vorgegeben und die nötigen Informationen und Befugnisse zur Selbststeuerung bereitgestellt. 

Denn Richtungen, Ziele und Veränderungen erreicht man nicht durch Anweisungen, sie lassen sich auch nicht zuverlässig planen, weil die Konsequenzen in der Regel nicht absehbar sind. Deshalb bedeutet systemisch zu führen vor allem auch: Lernen statt zu lenken. Nicht Standardlösungen nach Schema F sind gefragt, sondern aktuelle Lösungen müssen aus Beobachtung und Erfahrung zusammen mit Intuition und einem Stück Risikobereitschaft entstehen. Das System ist lernfähig, weil seine wichtigsten Komponenten es sind: die Mitarbeiter, die Führungskräfte, die Eigentümer. 

Systemisches Führen unterstützt und fördert diese Lernfähigkeit. Das Prinzip des permanenten Erneuerns steckt „von allein“ in einer Organisation, daher ist auch eine gebührende Portion Respekt vor gewachsenen Strukturen geboten. Auch hier gilt es, Veränderungen anzustoßen, indem eine Führungskraft die richtigen Menschen miteinander vernetzt, für Sorgfalt bei der Kommunikation sorgt und Informationen bereitstellt, über die das System noch nicht verfügt. 

Systemisch führen bedeutet einerseits, menschlich, emotional und beziehungsorientiert zu führen. Systemisch führen heißt andererseits, dem System Regeln und Grenzen vorzugeben sowie durch gezielte Interventionen und Impulse Veränderungen anzuregen. Aus beiden Facetten entsteht eine hoch wirksame Kombination der menschlichen und der leistungsorientierten Perspektive des Führens.

Die Vorstellung von moderner (systemischer) Führung, nach der die Führungsperson sich selbst, die Anderen, das Geschäft und das Umfeld führt, basiert auf den Schlüsselbegriffen: Verantwortung, Zukunft, Sinn, Gefühl, Kontakt, Reflexion und Entscheidung. Diese Kernaspekte sollte eine zugleich wirksame wie wertschätzende Führungskraft verinnerlichen. Was alle diese Kernaspekte vereint ist die Notwendigkeit von guter Kommunikation, will man diese leben und erfolgreich umsetzen.